Dieser Forderungskatalog wird lebendig durch eine überzeugte Mitte der Gesellschaft, wie damals zu Zeiten einer Emmeline Pankhurst (Souffragettenbewegung) oder wie 2018, wenn im Rahmen des Frauenvolksbegehrens Forderungen erhoben werden, die den Zusammenhalt einer sonst zunehmend gespaltenen Gesellschaft sichern sollen.
Die AMSELn fordern
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- Mitwirkungsrecht bei Gestaltung von Gesetzen und Verordnungen
- Verbesserte Beteiligung, Rechtsstellung der Erwerbsarbeitslosen, damit diese auch individuell gleichberechtigt mitreden und mitentscheiden können, um so beispielsweise nach der Erwerbslosigkeit nicht ins Prekariat abzugleiten (zu müssen):
Armutsfalle Arbeitslosigkeit: 41 Prozent der ehemals Arbeitslosen arbeiten in Teilzeitjobs, 15 Prozent in einer geringfügigen Beschäftigung
- Schaffung einer unabhängigen Arbeitslosenanwaltschaft als erster Schritt (siehe auch Initiativantrag von Schatz/Öllinger am 3.12.2008)
- Verbesserte Durchsetzung des Diskriminierungsverbotes gegen ArbeitgeberInnen, die bei Stellenbesetzungen auch qualifizierten BewerberInnen keine Chance geben, zB wegen des Alters oder Geschlechts
- Bessere Verteilung der vorhandenen, bezahlten Arbeit durch Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich
- Aufkommensneutrale Entlastung des Faktors Arbeit im Steuerrecht, aber kein Anreiz für Überstunden (höhere Besteuerung)
- Bedingungslose Existenzsicherung für jede Person
- Nachhaltige Infrastruktursicherung in den Regionen (öff. Verkehr, Postämter…) – für mehr bezahlte Arbeit und bessere Lebensqualität, insbesondere für sozial Schwache
- Ermäßigung für sozial Schwache z.B.: bei öffentlichen Verkehrsmitteln (vergleichbar der SeniorInnenrmäßigung)
- Schaffung eines aussagekräftigeren Index der Lebenshaltungskosten (Pflichtausgaben) wie Nahrung, Wohnung/Heizung, Strom und jährliche Anpassung von Arbeitslosengeld/Notstandshilfe an die Indexsteigerungen
- Einkommen von LebensgefährtInnen/EhepartnerInnen nicht in die Berechnung der Notstandshilfe einbeziehen (vorläufig im Oktober 2017 erfüllt!)
- Recht auf Urlaub (mind. 2 Wochen/Jahr) auch im Ausland, während dem der volle Anspruch auf Arbeitslosengeld erhalten bleibt
- Gleichberechtigte Mitsprache bei Auswahl und Teilnahme an AMS-Kursen (Maßnahmen); bessere psychologische Schulung von KursleiterInnen; Bewertungsmöglichkeit der Kurse durch AbsolventInnen optimieren; Beendigung der Unsitte, KursteilnehmerInnen aus der Arbeitslosenstatistik herauszunehmen
- Aufstockung und bessere Qualifizierung des AMS-Personals (auch das AMS könnte von den Erfahrungen älterer Arbeitsuchender profitieren)
- Bessere Betreuung der AMS-„KundInnen“ im Hinblick auf stärkere Berücksichtigung von deren Wünschen, Fähigkeiten, erworbener Qualifikationen; Ernst nehmen der Sorgen und Nöte; die Begegnung der BeraterInnen des AMS sollte höflich und auf gleicher Augenhöhe erfolgen
- Ständig verfügbare, Gesundheit und Kommunikation fördernde Angebote des AMS, Teilnahme freigestellt – zB Bewegung in der Natur, Schaffung von Treffpunkten in Art von Cafés
- Laufende nutzbringende Informationen bzw. Merkblätter des AMS für die „KundInnen“, zB über bestehende finanzielle Vergünstigungen für Arbeitslose
Rückblick auf die ursprünglichen AMSEL-Forderungen aus dem Jahr 2006
Anhang
Als Initiative der „Plattform Sichtbar Werden“ unterstützen die AMSELn auch noch diese Forderungen, die sich zum Teil mit unseren überschneiden:
- existenzsichernde Einkommen und Leistungen
- Kindergrundsicherung und Absicherung im Alter
- leistbares Wohnen
- respektvoller Umgang auf Ämtern und Behörden
- Mitwirken bei politischen Entscheidungen
- gesellschaftliche Akzeptanz und Teilhabe
- lückenloses, barrierefreies Gesundheitssystem
- Aufzeigen des Zusammenhangs von Armut und Krankheit
- einfacher Zugang zu Bildung, Kunst, Kultur und existenzsichernden Informationen
- freie Berufswahl
- Verteilungsgerechtigkeit
Anmerkung: Leitbild der Plattform „Sichtbar werden“