Solange die Mitte der Gesellschaft soziale Randgruppen bewusst ausgrenzt*, ist die Stabilität einer Demokratie gefährdet. Zivilgesellschaft und politisch Verantwortliche sind aufgerufen, diesem Szenario präventiv zu begegnen. Der Weg zur Selbstermächtigung bietet hierzu einige Vorteile. Einerseits stärken bewusstseinsbildende Maßnahmen Menschen gegenüber Ideologisierungen. Andererseits fördern sozialpolitisch engagierte Institutionen zB im Rahmen einer Solidaritätspartnerschaft die Wirksamkeit parlamentarischer Lobbyarbeit.

In einer zunehmend offeneren Gesellschaft wachsen die Herausforderungen, die unterschiedlichen Ansprüche aufeinander abzustimmen. Es macht also durchaus Sinn, über Möglichkeiten zu diskutieren, wie wir welche Konfliktpotenziale entschärfen, bevor sie zu Krisen heranreifen. Dazu wurde in Österreich die Wirtschafts- und Sozialpartnerschaft gegründet. Doch die Zeiten haben sich geändert und so meint Wolfgang Maderthaner: „Wie jeder Kompromiss stellt die Sozialpartnerschaft alle gleich nicht zufrieden. Unterm Strich funktioniert sie aber. Meine große Befürchtung ist: Wenn es keine institutionalisierte Regulierung des Kapitalismus gibt, gibt es über kurz oder lang einen massiven Gegenschlag jener, die von den Segnungen der kapitalistischen Dynamik ausgeschlossen sind.“ (Der Standard, 21. Nov. 2012)
Eine gute Basis für (auf-)klärende Gespräche darüber, wie wir den aktuellen Herausforderungen zB hinsichtlich der Mängel von Institutionen nachhaltig begegnen können, bieten neben den Erfahrungen funktionierender Sozialstaaten die Philosophen Karl R. Popper und Pierre Bourdieu. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch der Hinweis darauf, dass der Abbau sozialer Ungleichheit die Gesundheit der Menschen ebenso fördert wie die Volkswirtschaft eines Landes.
Einladung
Wir versammeln uns am MI 13. 2. 2019 ab 19:00 h im Quartier Leech, Leechgasse 24, 8010 Graz.
Als Podiumsgäste begrüßen wir:
Dr. Stephan Schulmeister
Mag. Mario Matzer (AK Steiermark)
Susanne Hofer (ÖGB)
Dr. Tamara Ehs (IG Demokratie)
Impuls: Egon Ch. Leitner (Raisons d’agir)
Moderation: Mag. Wolfgang Schmidt

Während der Veranstaltung wird Mehdi Ibnul die Stimmung im Raum einfangen und auf seine Art zu Papier bringen. Das Werk kann nach der Diskussion erworben werden. Ein Büchertisch vom Uni-Buchladen ergänzt das Rahmenprogramm.
Danach laden wir ins KHG-Buffet zu Imbiss und Getränken.
Wir freuen uns auf deinen/ihren Besuch und auf eine rege Beteiligung an den Diskussionen.
Herzlichen Dank für Ihr Interesse. Jeder Gast ist herzlich willkommen, aus organisatorischen Gründen nehmen wir allerdings kurz vor der Veranstaltung keine Sitzplatzreservierung mehr entgegen.
Abschließender Hinweis: Während der Veranstaltung wird fotografiert und gefilmt.

In seiner Nachbetrachtung zur Veranstaltung beschreibt W. Friedhuber, was „Selbstermächtigung“ für ihn bedeutet.
*) Auf die Frage von Tarek Leitner, ob es eine Gegenbewegung nach rechts brauche antwortet Peter Altmaier (Wirtschaftsminister der CDU): „In Deutschland werden Wahlen immer noch in der Mitte gewonnen …“. Friedrich Merz spricht ebenso von einer „Volkspartei der Mitte“ wie Annegret Kramp-Karrenbauer. Robert Sommer (Augustin) meinte dazu: „Wir klären darüber auf, dass unsere Gesellschaft den Rand bewusst reproduziert.“
Inhalte zum Ausdrucken: Plakat, Webseite (auszugsweise)
Partner
für Vorbereitung und Durchführung dieser Podiumsdiskussion:
Herzlichen Dank auch an unsere anonymen Unterstützer*innen!
Medienpartner
Mindestens ein ausführlicher Artikel in einer Tageszeitung ist kurz vor der Veranstaltung angekündigt – herzlichen Dank dafür!
Medienpräsenz: Kleine Zeitung – online, Kleine Zeitung – Aviso, Kleine Zeitung – Graz, Katholische Kirche Steiermark, KHG, Armutsnetzwerk Steiermark, Verein AMSEL, AUGE-UG, RCE Graz-Styria, Uni Graz, dieoption.at, Brot und Rosen, Mario Matzer, carpe diem, nachrichten-aktuell.eu, linkestmk.at, …
Berichte: KAB Steiermark, …
Zwei Tage nach dieser Podiumsdiskussion wurde ein Artikel veröffentlicht: https://www.mpg.de/12718605/ausbeuter-strategie-konkurrenz, der auf Experimente verweist, die zeigen, dass Zusammenarbeit unter Bedingungen eines starken Konkurrenzdrucks keinen Erfolg verspricht. Hier könnte das Konzept einer institutionellen Selbstermächtigung greifen, indem Kooperationswillige und damit solidarische Menschen sich zusammenschließen, um den materiell wirksamen Druck des (herrschenden) Wirtschaftssystems auf Basis eines (übersteigerten) Wettbewerbs zu reduzieren.
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